Info: Ende der Unterstützung für PostScript Type 1-Schriftarten

Adobe wird die Unterstützung für das Authoring mit Type-1-Schriften im Januar 2023 abschalten

Type 1-Schriftarten (auch als PostScript, PS1, T1, Adobe Type 1, Multiple Master oder MM bezeichnet) sind ein veraltetes Format in der Schriftindustrie, das durch größere Glyphensätze und stabilere technische Möglichkeiten für OpenType-Schriftarten ersetzt wird.

Type-1-Schriften wurden 1984 von Adobe für die Verwendung mit der Seitenbeschreibungssprache PostScript eingeführt und fanden mit der Verbreitung von Desktop-Publishing-Software und Druckern, die PostScript verwenden konnten, weite Verbreitung. 1996 begannen die Adobe-Produkte und die Schriftentwicklung, sich auf die Verwendung der vielseitigeren OpenType-Schriften anstelle von Type 1 zu konzentrieren.

Während die Verwendung von Type 1-Schriften noch von einigen Betriebssystemen unterstützt wird, wird sie in vielen Umgebungen, die für moderne Plattformen entscheidend sind, einschließlich Webbrowsern und mobilen Betriebssystemen, nicht unterstützt. Die fehlende Unterstützung für Unicode-Informationen in Type-1-Fonts schränkt auch ihre Fähigkeit ein, erweiterte Sprachzeichensätze zu unterstützen.

Was bedeutet dies für Ihren Workflow und warum jetzt schon darauf achten?

Bitte denken Sie jetzt schon an die Zukunft Ihrer mühevollen Arbeit. Sofern Sie jetzt noch PostScript Schriften einsetzen, müssen Sie ab Photoshop CC 2021 zwingend diese Schriften mit OpenTypeFont Schriften ersetzen.
Nicht für jede PostScript Schrift gibt es OpenTypeFont Versionen, da viele Schriften in den 80ern erstellt wurden und es manche Designer nicht mehr gibt.
Aber auch mit der namensgleichen Schrift als OpenTypeFont ist nicht gewährleistet, dass diese 1:1 die gleiche Laufweite, Kerning, etc. hat. Somit kann sich der Textumbruch bei einer neuen Auflage verändern, was wieder mehr Arbeit für Sie bedeutet, die Ihr Kunde dann nicht unbedingt zahlen möchte.

Wie kann man PostScript Schriften am einfachsten erkennen?

Im Schriften Menü in Photoshop können Sie direkt erkennen, ob es sich um eine PostScript Schrift handelt:

Leichter und übersichtlicher ist es mit der Schriftenverwaltung FontExplorer von Monotype (ehemals Linotype). Hier können Sie die Schriften direkt nach dem Format sortieren lassen und finden somit schneller problematische Schriften:

Auch jetzt schon ist FontExplorer ein von uns häufig eingesetztes Tool, um Schriften Probleme z.B. in QuarkXPress zu lokalisieren, da QuarkXPress bereits heute schon sehr „empfindlich“ bei PostScript Fonts ist. Dies äußert sich oft mit einem Absturz von Quark direkt beim Starten.
Sie können sich gerne eine kostenlose Testversion von FontExplorer auf unserer Homepage laden.

Können bestehende PostScript Schriften in OpenTypeFont konvertiert werden?

technisch unter Umständen ja, lizenzrechtlich sollten Sie davon Abstand halten, da Schriften in aller Regel Nutzungsbedingungen, der so genannten EULA, unterliegen. Bei kommerziellen Schriften ist darin eine Modifikation in den meisten Fällen ausgeschlossen.
Falls Sie keinen anderen Weg finden, sollten Sie bei einer Konvertierung auch beachten, dass die Konvertierung zwischen PostScript und OpenTypeFonts in der Regel fehlerbehaftet ist. Die Umrisse der Buchstabenformen können leicht verändert werden und auch die Bildschirmoptimierung funktioniert bei beiden Technologien grundverschieden, sodass keine direkte Konvertierung möglich ist.

Checkliste

  • wiederkehrende Projekte auf PostScript Schriften prüfen
  • Kunden bei CI relevanten Problemen rechtzeitig informieren und CI aktualisieren
  • ab sofort bei neuen Projekten nur noch OpenType Schriften verwenden
  • bei Neuanschaffung von Hardware alten Rechner als Reserve behalten

Adobe FontFolio

Sie können OpenTypeFont Schriften einzeln bei verschiedenen Anbietern erwerben, wirtschaftlicher ist aber ein ganzes Paket zu kaufen, z.B. Adobe FontFolio mit über 2.400 hochwertigen OpenType-Schriften, an deren Entwicklung zahlreiche bekannte Unternehmen und Kreativprofis beteiligt waren: renommierte Entwickler wie Adobe, ITC, Linotype und Monotype Imaging, Design-Agenturen wie LetterPerfect und MVB Fonts sowie talentierte Designer wie Jovica Veljović und Michael Harvey.

weitere Informationen zu Adobe FontFolio

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